Zum Todestag von Jina Mahsa Amini hat Prinz Reza Pahlavi die Menschen zum Aufstand gegen das repressive Regime im Iran aufgerufen. Da ich persönlich großes Vertrauen in ihn habe und seine Rolle bei einem friedlichen Regierungswechsel im Iran enorm wichtig finde, habe ich seine Rede vom 7. September 2023 an die iranische Bevölkerung ins Deutsche übersetzt:
»Meine Landsleute, die Freiheit und der Wohlstand unseres Landes, Iran, wird dann erreicht, wenn eine aufgeklärte, entschlossene, edelmütige und vereinte Bevölkerung der Iraner das gemeinsame Leid erkennt und versteht, wie man es heilen kann.
Du Arbeiter! Du hast seit Monaten kein Gehalt mehr erhalten;
Du Angestellter! Du Rentner! Ihr könnt eure monatlichen Ausgaben nicht mit eurem Gehalt decken;
Du Student! Du Dozent! Ihr werdet von der Universität verwiesen und inhaftiert;
Du patriotischer Soldat! Du leidest unter der Schwächung der Verteidigungskräfte des Landes durch korrupte, kriminelle Führer;
Du Polizist! Deine Kleidung wurde durch die islamische Republik in Repressionskleidung umgewandelt;
Du Aktivist und Umweltschützer! Du siehst mit eigenen Augen die tägliche Erosion und den Abbau der Erde Irans, die Zerstörung seiner Wälder und die Austrocknung seiner Seen und Moore und leidest darunter;
Du Autor! Du Künstler! Für euch ist die Arbeit ohne Zensur zu einem unerreichbaren Traum geworden;
Du Sportler! Du kannst die Einmischung und den Druck des Militärs und der Sicherheitsbehörden, sowie die Diskriminierung und Entwürdigung nicht mehr aushalten;
Du religiöser Mensch! Du leidest, weil deine Religion für eine kleine Gruppe zu einem Mittel geworden ist, Macht und Reichtum anzuhäufen während die religiöse Diskriminierung dich doppelt quält;
Und jeder einzelne von Euch, ihr Bürger Irans! Eure Heimat ist für Euch zum Gefängnis geworden;
Der Weg zu Eurer Rettung und Befreiung ist die Beseitigung des boshaften Regimes aus unserem geliebten Iran.
Irans Leiden hat nationalen Ausmaß und kann auch auf nationaler Ebene geheilt werden.
Der Jahrestag der Ermordung der Tochter Irans, Mahsa Amini, - ihr Name möge nie in Vergessenheit geraten - ist ein wichtiger Anlass, damit Ihr Millionen besorgter Iraner aus allen Ständen und Gruppen, zusammen vereint, eine neue Welle der nationalen Revolution in die Wege leiten.
Ich warne den Unterdrückungsapparat, dass die Verantwortung für jegliche Gewalt gegen die iranische Bevölkerung bei Ihnen und bei Ihren Befehlshabern liegt. Denken Sie an die Stunde der Gerechtigkeit und fürchten Sie die Folgen der Unterdrückung der leidenden Bevölkerung.
Irans Bevölkerung ist zivilisiert und friedliebend. Jedoch ist die Notwehr und, der Schutz des Lebens und der eigenen und allgemeinen Sicherheit gegenüber eines Regimes, das wie ein reißender Wolf die Menschen angreift, das legitime Recht jedes Bürger.
Ihr seid die selbstbewusste Bevölkerung Irans! Mit großer nationaler Solidarität und deren Verkündung innerhalb und außerhalb Irans, kann dieses (feindselige) Zahhak- Regime gestürzt werden.
Seid euch bewusst, dass der Unterdrückungsapparat erst dann die Befehle verweigern wird, wenn Ihr als Nation, als große Bevölkerung, ein Höchstmaß an Solidarität aufzeigt.
Haltet die, die eure Einheit spalten wollen, von euch fern und ruft solidarisch: ›Wir sind eine große Nation / Wir werden den Iran zurückerobern‹ «
Reza Pahlavi
07. Sep. 2023
Ein Gedicht für Mahsa Amini, Jina, die meine Tochter sein könnte, meine Schwester oder ich selbst
Liebe Mahsa,
dein Schicksal erinnert mich an die ersten Jahre nach der Revolution
an das Gefühl der Schutzlosigkeit und des Fremdseins
im eigenen Geburtsort, Teheran
Damals
lauerten
Revolutionswächter
uns auf,
um uns festzunehmen
mitzunehmen
und verschwinden zu lassen
Die Sicherheit der Regierung
roch immer nach Unsicherheit
Die Islamische Revolution
hat uns auseinander gerissen
und versperrte uns die Fluchtwege
Sie sagten, wir sollen uns am „Göttlichen Faden“ festhalten
und uns nicht trennen lassen
Der göttliche Faden war aber verrottet
Wir fielen in eine alte Grube
tief, dunkel, ohne je anzukommen
Eine Grube, die uns
1400 Jahre zurückwarf
und wir verliefen uns
verwirrt in der Vergangenheit
Unsere Haare wurden
von heute auf morgen
angeklagt,
weil sie Haare waren
und unsere Stimme wurde verboten
Wir verbrachten
unsere Sommer und Winter
unter einem schwarzen Tschador
unsere Haut wurde gelb
in der stickigen Grube
Vor lauter Schweigen
wurde unsere Stimme stumm im Brustkorb
Jedes Mal, wenn eine von uns es wagte
etwas zu singen
oder ihr Gesicht und ihre Haare zu zeigen,
kamen die Grubenpolizisten
mit Lichtgeschwindigkeit
und schlugen mit dem Scharia-Klotz
auf ihren Kopf
So haben wir Frauen Irans
uns seit über 40 Jahren
in der Vergangenheit verlaufen
Nun,
nach den tödlichen Schlägen der Grubenpolizisten
auf deinen schönen Kopf,
liebe Mahsa,
und mit dem Zerbrechen all deiner Jugendträume
ist Irans Herz gebrochen
und eine alte Wunde
öffnet ihren trauernden Mund
Nun
schneiden Frauen ihre Haare
und legen ihre Kopftücher ab
Sie knoten ihre Haare und Kopftücher zusammen,
um eine feste Schnur zu flechten,
für die Flucht aus der dunklen Grube